Medienmitteilung

VCS Uri für Verkehr ohne Benzin und Diesel

An der 33. Mitgliederversammlung der Urner Sektion des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) orientierte Ruedi Blumer, Präsident des VCS Schweiz, über Szenarien für den Ausstieg aus dem fossilen Verkehr und den Masterplan des VCS dazu. Johanna Schuler wurde neu als Kassierin gewählt, der übrige Vorstand und die Rechnungsrevisoren wurden wiedergewählt.

Trotz kleinem Vorstand und einer Geschäftsleiterin, die nur mit einem Mini-Pensum angestellt ist, vermochte der VCS Uri auch im vergangenen Jahr eine grosse Arbeitslast zu bewältigen. Einsprachen, und wo nötig Beschwerden, haben mindestens Teilerfolge im Interesse der schwächeren Verkehrsteilnehmenden gebracht. Beschäftigt haben insbesondere die Bushaltestellen beim Kollegium, die Reussbrücke Attinghausen, der Ausbau der Axenstrasse, die Parkierung in Andermatt, der Halbanschluss Altdorf Süd, die WOV und der Velopavillon beim Kantonsbahnhof, verschiedene Erschliessungs- und Bewirtschaftungswege, die Vernehmlassung zum Agglomerationsprogramm, Tempobegrenzungen auf den Passtrassen und die Verlegung der Gotthard-Hochspannungsleitungen in die zweite Röhre des Strassentunnels. Wie jedes Jahr wurden die Velobörse und ein Rundum-mobil-Kurs durchgeführt.

 

Neue Kassierin

Die anwesenden Mitglieder genehmigten Tätigkeitsbericht, Jahresrechnung und Budget. Johanna Schuler, die vom verstorbenen Kurt Döbelin die Kassenführung übernommen hatte, wurde neu in den Vorstand gewählt, die übrigen Vorstandsmitglieder und die beiden Revisoren wurden in ihrem Amt bestätigt. Der Antrag eines Mitglieds, beim Bundesamt für Strassen (Astra) eine Temporeduktion auf der A2 zu fordern, wurde von den anwesenden Mitgliedern unterstützt und mit einer entsprechenden Forderung auch für die Axenstrasse ergänzt. Das Klima, der Lärm und die Sicherheit sprechen deutlich für eine solche Massnahme. Ebenfalls unterstützt wurde der Antrag, eine Verlängerung des Erstfelder Taubachtunnels gegen Norden anzuregen.

Der VCS Schweiz hat durch das Expertenbüro Infras drei Szenarien zum Ausstieg aus der heutigen fossilen Mobilität erstellen lassen. Über diese und den darauf beruhenden Masterplan fossilfreier Verkehr referierte an der Mitgliederversammlung des VCS Uri der Zentralpräsident Ruedi Blumer.

 

Reduktion des motorisierten Individualverkehrs nötig

Schweizweit stammt ein Drittel des CO2-Ausstosses aus dem Verkehr, in Uri sogar mehr als die Hälfte. Auch nach Einschätzung der VCS-Experten ist die Decarbonisierung des Verkehrs bis 2050 ein ambitionierter Plan. Der Strassenverkehr müsste um 25% reduziert und der Rest vollständig elektrifiziert werden. «Will man sich schon vor 2050 von Benzin und Diesel verabschieden, so muss die Reduktion der Verkehrsnachfrage auf der Strasse gar um 45% reduziert und entsprechend der öffentliche Verkehr um 75% und der Langsamverkehr um 70% ausgebaut werden», erklärte VCS-Präsident Blumer. Der Masterplan des VCS setzt deshalb auch auf das neue Veloweggesetz, das die Kantone verpflichtet, innerhalb von 5 Jahren ein Netz für Freizeit- und Arbeitsverkehr zu planen. Zu den Massnahmen gehören auch Tempo 30 im ganzen Siedlungsgebiet, eine CO2-Abgabe auf Treibstoffe mit einer hundertprozentigen Rückzahlung an die Bevölkerung, eine progressiv ausgestaltete Motorfahrzeugsteuer, die grosse Fahrzeuge überproportional besteuert, sowie technische Massnahmen wie synthetische Treibstoffe, Ladestationen für Elektrofahrzeuge etc.

 

Auch Kantone und Gemeinden sind gefordert

 

Viele Massnahmen können oder müssen auch auf Kantons- oder Gemeindeebene beschlossen und umgesetzt werden, wie Vorstandsmitglied Alf Arnold ausführte. Er erinnerte daran, dass der VCS im letzten Oktober dem Regierungsrat einen Katalog von möglichen Klimamassnahmen im Verkehr zugestellt hat. «Eine 1:1-Kopie unseres heutigen Systems des motorisierten Individualverkehrs ist auch bei Umstellung auf Elektromobilität nicht möglich. Es fehlen weltweit die nötigen Rohstoffe, und der CO2-Ausstoss wird durch E-Fahrzeuge nur halbiert statt auf null reduziert. Wir brauchen deshalb auch Massnahmen der Verlagerung auf öffentlichen Verkehr, das Velo und das Zufussgehen.»

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